Die Logistikunternehmen erweitern ständig ihr Netz. Das hat gute Gründe, denn schließlich möchte jeder den größtmöglichen Marktanteil nicht nur in Europa haben. DHL, UPS und GLS liefern sich dabei ständig ein hartes Rennen um den Erhalt bestehender und den Gewinn neuer Kunden. Dabei hat jedes der drei Logistikunternehmen seine eigene Strategie. GLS versucht es mit einem neuen Standort. Diesmal wurde Cham bei Regensburg ausgewählt. Hier ist ein neuer Betrieb von GLS entstanden. DHL, der schon ohnehin bekannte Riese in der Logistikbranche, erweitert seine Kapazitäten, indem das größte Paketzentrum Deutschlands gebaut wird. Das soll die Leistung des Unternehmens zusätzlich steigern. UPS macht es dagegen auf die ganz andere Art. Das aus Amerika stammende Logistikunternehmen hat TNT Express seinem Netz hinzugefügt. So will UPS noch schneller wachsen und vor allem DHL Konkurrenz machen.
GLS glänzt mit einem neuen Standort in Cham
In Cham bei Regensburg ist ein neuer Standort von GLS entstanden. Der neue Betrieb soll vor allem die Arbeit des Standorts in Straubing entlasten, aber auch die Strecken von Transportunternehmen deutlich verkürzen. Aus Cham werden nun auch Empfänger aus Bayern, Oberfalz und dem Grenzbereich zu Tschechien beliefert. GLS Deutschland musste bis jetzt diese Empfänger aus dem fast 50 Kilometer entfernten Depot Straubing beliefern. Dies soll künftig deutlich schneller gehen, denn der neue Betrieb übernimmt gleich 17 Touren. Klaus Conrad, der Direktor von GLS Deutschland, sagt, dass die Menge gesendeter Pakete in Straubing die letzten Jahre immer wieder stieg. Über diese Entwicklung sei das ganze Unternehmen sehr erfreut.
Die Fahrer werden durch das neue Depot deutlich entlastet
GLS entlastet mit dem neuen Standort auch zahlreiche Transportunternehmen und deren Fahrer. Die Zeit, die ein Fahrer zum Zustellort braucht, wurde nun um mehr als eine halbe Stunde verringert. Das Depot in Cham verfügt zurzeit über eine Kapazität für mehr als 6.000 Pakete. Dazu besteht eine Möglichkeit, die Fläche nach Bedarf zu erweitern, sodass weitere 30 Prozent an Platzkapazität gewonnen werden.
DHL baut das größte Paketzentrum in Deutschland
Und das ist wortwörtlich so gemeint. Nun sollen mehr als 50.000 Pakete pro Stunde bearbeitet werden. Das sind Werte, die es in Deutschland bis jetzt nicht gab. Es ist ein weiterer bedeutender Schritt von DHL bei der Modernisierung des kompletten Logistiksystems des Unternehmens. Alpha Industrial, ein Spezialist für Immobilien im Logistikbereich, übernimmt dabei fast alle Tätigkeiten, die für die Erstellung des neuen Zentrums nötig sind. Erstellt wird das Paketzentrum im Obertshausen in Hessen. Das Grundstück ist 140.000 m² groß. Das Zentrum ist nur ein Teil der kompletten Modernisierungsinvestition von DHL, die einen Gesamtwert von 750 Millionen Euro hat. Der Chief Production Officer, Uwe Brinks, meinte, dass dies ein großer Meilenstein in der Erweiterung von DHL wäre. Er fügte noch hinzu, dass in diesem Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden soll.
UPS nimmt Angriffskurs auf DHL
Mit einer Milliardenübernahme möchte sich das United Parcel Service seinen Marktanteil gegenüber DHL sichern und das auf dem Heimmarkt des größten Logistikunternehmens in Deutschland. UPS möchte noch im Frühjahr 2013 TNT Express übernehmen. Wie es scheint, wird dies dem amerikanischen Giganten auch gelingen, denn bis jetzt wurden 5,2 Milliarden Euro angeboten. Die Führung von TNT Express, die bis jetzt meistens skeptisch war, geht immer mehr auf das Angebot von UPS ein und stimmt dem Logistikriesen aus den USA jetzt auch öffentlich zu. So scheint es, dass einer Übernahme nicht mehr viel im Wege steht und dass DHLs größter Konkurrent um Einiges stärker wird.